Das Grab des Tauchers wird auf die Jahre 480/70 vor Chr. datiert. Entdeckt wurde dieses Grab mit seinen einzigartigen Malereien erst 1968.

Da es aus dieser Zeit bisher keine griechischen Malereien gab, sondern nur bildliche Darstellungen auf Vasen oder Tellern, aber eben keine Fresken, gilt diese Entdeckung schon als kleine Sensation. Zwar gab es in Süditalien einige Gräber, die ebenfalls innen ausgestaltet waren. Aber dabei blieb die Ausstattung bei geometrischen Formen und Ornamenten. Das Grab des Tauchers dagegen enthält Szenen aus dem Leben dieser Zeit. Das Grab des Tauchers unterscheidet sich von außen nicht von den vielen anderen Gräbern in Paestum. Es besteht ebenso nur aus 5 rechteckigen Kalkplatten aus der Gegend und enthält wie alle anderen die üblichen Grabbeigaben. Bedeutend aber sind die an allen 5 Platten aufgearbeiteten Fresken von großer Lebendigkeit und Lebensnähe. Den Namen »Grab des Tauchers« erhält es vom Fresko der Deckplatte, die zeigt, wie ein Mensch mit elegantem Sprung vom Sprungbrett ins Meer eintaucht. Diese griechische Vorstellung auf so schwungvolle Art vom Leben zum Tod zu wechseln, ist beinahe angenehm.

Das auf diesem Foto gezeigte Fresko stammt von der Längsseite des Grabes und zeigt die Männer bei einem fröhlichen Gastmahl, bei dem sehr Menschliches zutage tritt. So betrachtet der eine sein leeres Weingefäss, während der andere mit fast verliebten Blick zur anderen Bank hinüberschaut. Wer Phantasie hat, kann die Geschichte selber weiterdenken.

Das Grab des Tauchers ist im Museum von Paestum zu bewundern. Es ist so überraschend lebensfroh, dass man nicht versäumen sollte, es anzuschauen.