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ITALIEN
SÜDITALIEN
CAMPANIEN

DIE GRIECHEN   IN   ELEA

1. Die Gründung griechischer Kolonien in Süditalien
1.1 Die Gründung von Elea (Velia)
1.2 Die Entwicklung von Elea( Velia)
1.3 Der Untergang der Stadt Velia ( Elea)
2. Ein Spaziergang durch Elea
2.1 Parmenides: Philosoph und Bürgermeister von Elea
2.2 Die Fragmente des Parmenides































































1  Die Gründung griechischer Kolonien in Süditalien

Die Geschichte der griechischen Kolonien in Süditalien beginnt im 11.Jahrhundert vor Chr.
Durch die Bildung von kleineren Adelsgesellschaften in den Stadtstaaten Griechenlands änderten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse zum Nachteil eines Teils der Bevölkerung. Als Antwort auf diese Machtansprüche der Adelsgesellschaft begann sehr früh eine Auswanderung aus den griechischen Städten mit dem Ziel, an anderen Orten eine neue Lebensgrundlage zu finden.

Eine der ersten Neugründungen waren die beiden Städte Cumae und Napolis in Kampanien im Jahre 1030 vor Chr. Insbesondere um das Jahr 700 vor Chr. folgten weitere städtisch organisierte Kleinkolonien, da die Verhältnisse in den großen Städten Griechenlands durch die Ausbildung von Oligarchien weder in geistiger noch in wirtschaftlicher Hinsicht viele Lebensmöglichkeiten boten. Auseinandersetzungen mit dem persischen Reich verschlimmerten die Lage.

Zu den Städtegründungen dieser Zeit gehörte auch Poseidonia ( Paestum ), Elea ( Velia ), Kroton, Sybari, Agrigent, um nur einige zu nennen. Allen diesen griechischen Neuansiedlungen auf dem Boden Süditaliens war nicht nur der städtische Charakter mit seinem hohen Organisationsgrad gemeinsam, sondern auch, daß diese nicht nur wirtschaftlich Fuß zu fassen suchten ( Landnahme, Handel ). Die griechischen Neusiedler versuchten von Anfang an auch geistige und religiöse Zentren zu entwickeln. So bildete Poseidonia mit dem nahe gelegenen Heiligtum zu Ehren der Göttin Hera ( Heraion ) ein religiöses und durch den Hafen am Selefluß eher wirtschaftlich-religiöses Zentrum, während das nur 30 km entfernte Elea mit seinem als Philosophen bekannten Bürgermeister Parmenides durch wirtschaftliche Bedeutung und durch eine Schule für Medizin und als Treffpunkt von Philosophen zum geistigen Zentrum der Magna Grecia wurde. Die eleatische Philosophenschule aber hat bis heute zentrale Bedeutung.

1.1  Die Gründung von Elea (Velia)

Über die Entstehung von Velia weiß man nur wenig, und auf Grund der bisher wenig intensiven Forschungen und Ausgrabungen wird sich daran auch zukünftig wenig ändern.
Gesichert scheinen nach Strabon ( 1. Jahrhundert vor Chr. ) folgende Aussagen:
Elea wurde um 540 vor Chr. von den Phocäern ( manche sagen auch Foceaner ) gegründet. Sie stammen aus einer der vielen griechischen Städte Kleinasiens und waren schon durch große Städtegründungen im Mittelmeerraum bekannt. So geht die Gründung von Marseille oder die Gründung der Stadt Alalia auf Korsika auf sie zurück. Da die griechisch kleinasiatischen Städte in dieser Zeit unter starken persischen Druck gerieten, liegt es nahe zu vermuten, daß die Männer von Phocäa, die sowohl geschickte Handelsleute wie auch Seeleute gewesen sein müssen, ganz gezielt Kolonien außerhalb Kleinasiens suchten.
Daß sie dabei auf Handelskonkurrenten wie die Karthager und Etrusker stießen, ist ebenfalls belegbar. Belegbar ist auch, daß die Männer von Phocäa vor der Stadt Alalia auf Korsika den größten Teil ihrer Flotte durch die gebündelte Streitmacht der Karthager und Etrusker verloren und fliehen mußten.
Und so leuchtet ein, daß sie mit Hilfe der griechischen Kolonien am tyrrhenischen Meer in Süditalien einen neuen Platz suchten. Der Platz oben auf dem Hügel über dem Meer unweit von Poseidonia war zwar schon mit einem kleinen Dörfchen besiedelt, dennoch schien den Männern aus Phocäa dies der sicherste Platz. Und so entstand Elea, sicher wegen der geringen Entfernung zu Poseidonia im Einverständnis mit den sybaritischen Griechen dieser Stadt. Ob die Bevölkerung des vorhandenen Dorfes vertrieben wurde, ist nicht bekannt.
Mutmaßung bleibt auch, woher der Name Elea stammt. Es wird behauptet, daß eine kleine Quelle namens Lele oder Hyele für den Namen verantwortlich sei.
Spekulation bleibt auch das Verhältnis der beiden Städte Poseidonia und Elea, die zu Fuß in drei bis vier Stunden zu erreichen sind, zueinander hatten. Gemeinsame Sicherheitsinteressen hatten sie in jedem Fall.
Die Bedeutung der Gründung dieser Stadt Elea auf dem Hügel über dem Meer ist bis heute geistige Hochburg für alle abendländische Philosophie bis in die heutige Zeit.

1.2  DIE Entwicklung von Elea ( Velia)

Die Entwicklung von Elea wurde begünstigt durch die klug gewählte sichere Lage auf diesem Hügel direkt am Meer. Man war dadurch in der Lage, den regen Handel sogar in zwei Häfen abwickeln zu können, einem an einer Flußmündung gelegenen natürlichen Hafen und einem eigens erbauten Seehafen. Der Handel, der Elea zu Reichtum brachte, beruhte aber in erster Linie auf der praktischen Klugheit seiner Politiker, die seit Gründung der Stadt offensichtlich konsequent bestimmte Grundsätze einhielten:
Der erste Grundsatz klingt modern, er dürfte in unseren Worten gelautet haben:
Friedenssicherung ist billiger als Krieg zu führen.
Und so entstanden rund um das Gebiet von Velia ( Elea ) ausgedehnte Mauern zur Verteidigung der Stadt, die auch wegen des unebenen Geländes relativ leicht zu sichern war.
Der zweite Grundsatz hieß für Elea, daß Diplomatie noch günstiger sei als Verteidigungsanlagen. Und das war klug und in der damaligen griechischen Welt einzigartig ( und nicht nur damals! ). So wurde Elea nie seinen lukanischen Nachbarn untertan und erst sehr spät, 88 vor Chr. wurde Elea römische Stadt ( Velia ), was Poseidonia schon seit 200 Jahren war.
Diese Politik der Neutralität und Zusammenarbeit beförderten Elea lange Zeit nicht nur zum Handelszentrum für alle Anrainer, sondern Elea bildete Zeit seiner Geschichte das geistige Zentrum der italienischen Magna Grecia mit großen Namen wie Xenophanes, Parmenides oder Xenon. Noch in römischer Zeit war Velia ( Elea ) Treffpunkt gebildeter Römer unter ihnen Cicero, Brutus ( der allerdings auf der Flucht ), Stazius und viele andere mehr.
Dennoch gab es auch Probleme, die nicht so einfach gelöst werden konnten. Eins davon war ganz praktischer Natur und zeigt die Denkungsart der dortigen Politiker.
Die Stadt Elea konnte nicht auf einen großen Fundus an Steinen zurückgreifen, einerseits weil es in der Gegend nur wenig brauchbares Gestein gibt und zum anderen, weil die lukanischen Nachbarn sich dies nicht gefallen ließen.
Also wurde beschlossen, das Baumaterial in Form einer gemeinsam betriebenen Ziegelproduktion selbst zu übernehmen. Es entstand eine Ziegelfabrik, an der alle Bürger beteiligt waren. Das Produkt, der Veliaziegel, wurde nicht nur für die eigene Bautätigkeit verwendet, sondern wurde unter Verwendung eines Fabrikstempels und der Aufschrift Demos ( das Volk ) in alle damalige Welt exportiert. Wollte man ein bißchen Fantasie spielen lassen, war den klugen Köpfen von Elea schon vor 2500 Jahren die Form genossenschaftlicher Produktionsweise mit profitablem Ergebnis geglückt.
Eine wirklich detaillierte Entwicklungsgeschichte der antiken Stadt Elea läßt sich aus einfachem Grund nicht bewerkstelligen. Zwar wird in Velia zur Zeit geforscht, aber die meisten Teile der Stadt lagern noch immer unter dichter Macchia und mehreren Erdschichten. So betrachten wir immer nur ein kleines Mosaik einer großen antiken Stadt.

1.3 DER Untergang der Stadt Velia ( Elea)

Die Gründe für den Untergang Eleas entsprechen denen von Paestum. Im Laufe der Zeit begannen die Häfen durch das Anschwemmen von Erde aus dem Hinterland zu verlanden. Das Meer zog sich dadurch um ein beträchtliches Stück zurück. Der Hauptgrund aber war, daß der Handel zunehmend die Adriaseite bevorzugte. So wurde aus der großen Stadt Velia-Elea ein immer kleineres Dorf, dessen Bewohner, aus Angst vor den Überfällen der Sarazenen sich im 9. Jahrhundert nach Chr. in die Berge nach Novi Velia zurückzogen.
Der Bau des Torre di Velia aus den Trümmern des griechischen Tempels zeigt, daß der Platz auch späteren Herren noch interessant schien.
Danach setzte ein langer Dornröschenschlaf ein, der eher wie eine Mauer des Schweigens erscheint. Auf Landkarten der Gegend im Vatikanischen Museum erscheint nur noch Palinuro, die restliche Landkarte des Cilento wird als weißer Fleck dargestellt.

2. Ein Spaziergang durch Elea

Der Haupteingang zu den Ausgrabungen von Velia ( Elea ) befindet sich an der Strasse von Casalvelino und Ascea. Da er sich aber hinter der Bahnlinie befindet, wird er leicht übersehen. Für billigen Preis kann man sich das Gelände der Ausgrabungen anschauen. Kaum vorstellbar, daß zu eleatischen Zeiten das Meer bis hinter den Haupteingang reichte.
Auf der linken Seite befindet sich nun das Hafenviertel der antiken Stadt mit den Resten des Leuchtturmes und den dazugehörigen Hafenanlagen.
Im Gewirr der Häuserreste, Säulen und Strassen fällt es nicht ganz leicht, sich zu orientieren, da alles noch in Ausgrabungsarbeit ist und noch keine erklärenden Schriften angebracht wurden. Trotzdem sind einige Strassenzüge der südlichen Unterstadt gut zu erkennen und so betritt man sie durch die Porta marina und geht auf der Via Porta Rosa in Richtung Veliahügel. Je weiter man nun geht, umso höher bebauter wird rechts und links die Strasse, die nun an der » volkseigenen« Ziegelfabrik vorbei bis zu den Thermen führt.
Ab da steigt die Strasse leicht an bis zu einem weiteren baulichen Zentrum, das die Agora, den heiligen Hain und quadratische Turmreste umfaßt. Immer wieder entdeckt man gut erhaltene Kanalisationsreste, die wegen ihrer baulichen Qualität für den Laien viel zu schön aussehen.
Als Besucher muß man sich nun entscheiden: Soll man erst den Veliahügel oder doch die Porta Rosa anschauen.
Wer sich für die Porta Rosa entscheidet, wird das praktische Wissen und Können der Griechen zu schätzen lernen. Die hochkant gestellte Strassenpflasterung erleichtert die doch kräftige Steigung erheblich und so erreicht man griechisch bequem den ältesten griechischen steinernen Torbogen, der vollständig erhalten ist. Geht man durch die Porta Rosa, sieht man hinunter auf das ganze Alentotal und gegenüber auf den Monte Stella, der zu Eleas Zeiten im Besitz der Lukaner gewesen sein soll.
Allerdings käme man beim Anblick hinter die Porta Rosa nicht auf die Idee, daß dieses monumentale Tor zwei Stadtteile, nämlich den südlichen, gerade begangenen, und den nördlichen, der hinter dem Torbogen beginnen müßte, verbunden hatte. Der nördliche Stadtteil ist archäologisch nicht erschlossen und dem Besucher bleibt der erstaunte Blick in stille südliche Macchia und die Frage: War hier tatsächlich eine Stadt?
Ein schmaler Weg unterhalb der Porta Rosa führt aus dem Gebiet der offiziellen Ausgrabungen auf dem Bergrücken ins Landesinnere und hier stellt man fest, daß auch hier noch Stadt gewesen sein muß; zuviele Scherben vermischen sich auch hier mit den Büschen und Sträuchern der Macchia. Wer nicht sehr gut zu Fuß ist, sollte jetzt umkehren, damit es ein Spaziergang bleibt und nicht zur Wanderung auf den Spuren der Griechen wird.
Zurückgelangt zur großen Abzweigung auf der Via Porta Rosa geht man auf einem Weg im Wechsel begleitet von Wiese und antiken Bauresten mit einer guten Aussicht auf die Ausgrabungen der Unterstadt hinauf auf den eigentlichen Veliahügel.
Auf diesem kleinen Bergplateau befand sich die eigentliche Gründerstadt, die später dem Bau des Tempels zu Ehren der Athene Platz geben musste. Der Tempel war, wie auch die großen Tempel in Paestum in Ost- Westrichtung gebaut, aber der Besucher muß schon die Grundmauern erkennen, denn aus den Tempelresten und auf dessen Fundamenten wurde im Mittelalter der heutige Torre di Velia errichtet. Wer es also etwas genauer wissen möchte, geht hinüber zu einem kleinen Museum, das Fundstücke, z.B. Säulenreste und Inschriften aufbewahrt. Es braucht schon einige Phantasie, um sich an der Stelle des Turmes einen Tempel vorstellen zu können, aber keine Phantasie braucht es, mit der griechischen Wahl des Bauplatzes übereinzustimmen.
Zugegebener Maßen ist dieser Platz direkt über dem Meer mit seiner herrlichen Aussicht auch militärischen Zwecken gewidmet gewesen, doch mit Sicherheit ist die Bewunderung für eine so harmonische Landschaft im täglichen griechischen Leben miteingeflossen.
Wer durch Zufall seinen eleatischen Spaziergang gegen Abend auf diesem Hügel beendet, wird zu jeder Jahreszeit bei klarem Wetter mit einem Sonnenuntergang belohnt, der im Gedächtnis bleibt.
Der Abstieg ins normale, bunte süditalienische Leben läßt sich auf kleinen Wegen bergabwärts rasch bewerkstelligen. Und jeder, der die Ausgrabungen von Velia nach seinem Spaziergang verläßt, macht einen Schritt von unvorstellbarer Größe. Es ist ein Schritt, der 2500 Jahre unserer Geschichte umfaßt.

2.1 Parmenides: Philosoph und Bürgermeister von Elea

Es ist historisch belegt, daß Parmenides in Elea geboren wurde. Für das Geburtsjahr gibt es zwei Angaben: es war das Jahr 515 vor Chr. oder, wie aus einer anderen Quelle zu ersehen ist, es war das Jahr 540 vor Chr. Damit war Parmenides ein Sohn der Gründerväter von Elea, die aus Phocea in Kleinasien stammten. Sein Vater hieß Pyres und war ein gut situierter Mann in dieser von aller Welt als reich angesehenen Stadt Elea.
Und wie es sich für einen Sohn aus reichem Hause gehörte, ging Parmenides zuerst in die Politik. Er soll, wie belegt ist, die Geschicke der Stadt Elea gesetzgeberisch und politisch so wohlgeordnet haben, daß dies für lange Zeit die Geschicke der Stadt zu ihrem Vorteil prägte.
Irgendwann, so wird berichtet, hat Parmenides seinen Lebensstil geändert und führte nun eine »vita contemplativa« , was man vielleicht mit der Bezeichnung »Privatgelehrter« übersetzen könnte.
Zu diesem Schritt hat ihn » ein armer, aber rechtschaffener« Mann namens Ameinias bewogen. Von Ameinias weiß man, daß er Pythagoreer war und so bezeichnete man auch Parmenides und seinen späteren Schüler Zenon als Pythagoreer. Und die spätere parmenidische Lebensführung hätte genauso gut pythagoreische Lebensart genannt werden können, die zu dieser Zeit in Süditalien großen Einfluß hatte.
So gilt es als nachgewiesen, daß durch den Einfluß aus der Stadt des Pythagoras, damals Kroton, heute Crotone, in ganz Unteritalien ein hohes Maß an Wissen herrschte.
Man kannte die Werke des Homer, man kannte Hesiods Lehrdichtung, die philosophischen Schriften eines Anaximanders oder die des Anaximenes wurden gemeinsam diskutiert.
Und Parmenides schaute seine damalige Welt von zwei Gesichtspunkten aus an:
Zum einen war dies die praktische Seite, die empirisch - naturwissenschaftliche Kenntnisse verlangte und eine Auseinandersetzung damit, was dann zum Standort einer zu dieser Zeit sehr geschätzten medizinischen Schule in Elea führte.
Die andere, schwierigere Seite der Betrachtung war die des menschlichen Individuums.
Dem Lebenslauf des Parmenides ist noch anzufügen, daß die Ärzte der späteren römischen Stadt Velia ( Elea ) ihren ärztlichen Vorbildern der Vergangenheit ein Ehrenzeichen setzten und Porträtbüsten anfertigen ließen. Unter ihnen befindet sich auch eine zu Ehren des Parmenides, so daß, wenn die Historiker dies bestätigten, wir doch wenigstens sehen könnten, wie die Römer sich diesen großen Sohn der Stadt Elea vorgestellt hatten.

2.2 Die Fragmente des Parmenides

Wir verdanken es wohl dem Zufall, daß wir heute über 153 Verse des in Hexametern geschriebenen Lehrwerks des Parmenides verfügen.
Und der Zufall spielte so:
Ein griechischer Philosoph namens Simplikios beschäftigt sich etwa 500 nach Chr. mit den Werken von Plato und Aristoteles, die wiederum sich natürlich mit Parmenides beschäftigt hatten. Insbesondere bei einem Kommentar zu den aristotelischen Schriften bemerkt er, daß das Buch von Parmenides nur noch schwer zu bekommen ist und so schreibt er 1000 Jahre nach Parmenides und 800 Jahre nach Aristoteles die vermutlich für ihn nötigen Stellen aus dem Lehrwerk des Parmenides wörtlich ab. Zuweilen zitiert er auch noch einzelne Sätze. So sind wir heute in der glücklichen Lage, zumindest über diese 153 Verse nachdenken zu können. Der Inhalt dieser Verse enthält den Ausgangspunkt der Ontologie ( Lehre vom Sein ) und findet sich wieder in der Existenzphilosophie. Parmenides hat in wenigen Versen den philosophischen Begriff des Seins entwickelt, der bis dahin weder gedacht noch benannt war. Und mit diesem Begriff bildet er seine Grundalternative auf der Grundlage des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten und damit entdeckt er die Sphäre der logischen Evidenz.

**Ich werde also vortragen- Du aber nimm Dich der Rede an, die Du hörst-,
welche Wege des Untersuchens allein zu erkennen sind.
Der eine,(der da lautet),» es ist, und Sein ist notwendig «,
ist der Weg der Überzeugung; denn sie folgt der Evidenz.
Der andere, (der da lautet)» es ist nicht, und Nicht-Sein ist notwendig«,
denn das Nicht-Seiende kannst du weder erkennen -
denn das läßt sich nicht verwirklichen-
noch aufzeigen.
**
Ernst Heitsch, Parmenides, Artemisverlag Zürich,1995

Das Zitat des Plato auf der Homepage bezieht sich auf dessen Ergebnis der Studien der gesamten Schriften des Parmenides. Ob wir aber heute beim Lesen der Fragmente klüger geworden sind als Plato, wird sich erst noch herausstellen müssen.


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Von Friedlinde Pfaefflin